Wörtlich übersetzt bedeutet Urban Exploring die Erkundung des städtischen Raums. Wenn man die Wurzeln des Urban Exploring recherchiert, stößt man immer wieder auf zwei Quelen:
- Philibert Aspaire; Der Franzose erkundete Ende 18. Jahrhunderts die Katakomben unter Paris. Tragischerweise verirrte er sich in dem Labyrinth und wurde Jahre später in der Nähe eines Eingangs tot aufgefunden.
- infiltration.org;
Tatsächlich ist das dem Urban Exploring zugrunde liegende Phänomen wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst.
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Der Begriff Urban Exploration ist inzwischen ein Synonym für eine ganze Szene, die sich mit der Erkundung von Lost Places beschäftigt. Diese Szene ist äußerst heterogen und wirkt überwiegend im Verborgenen.
Die klassische UrbEx-Szene
Der überwiegende Teil der Urban Explorer-Szene kommuniziert über spezielle Internet-Foren, in denen Lost Places in Text und Bild diskutiert werden. Die Themenbreite und die Beweggründe der Szeneanhänger ist so vielfältig wie das Spektrum der Lost Places. Fast immer steckt ein Interesse an der Geschichte des jeweiligen Lost Place dahinter - sei politisch, militärisch oder sozialgeschichtlich. Aber es finden sich auch Vertreter in der UrbEx-Szene, die auf der Suche nach paranormalen Phänomenen sind, oder stärker an Architektur und ästhetischen Fotomotiven interessiert sind. Für einen vertiefenden Einstieg ist der entsprechende Wikipedia-Artikel zu empfehlen.
Geo-Caching
Die jüngste Form des Urban Exploring bildet die Szene der Geo-Cacher. Geo-Caching ist die postmoderne Variante der Schnitzeljagd: Mit Hilfe von GPS-Koordinaten - und eventuell ergänzenden Rätseln -, die zum Ziel führen, werden kleine Schätze (Caches) gesucht. Die Caches werden via Websites kommuniziert, die im Gegensatz zu den UrbEx-Foren meisten frei zugänglich sind. Beim Geo-Caching geht es primär um die das Finden des Caches und nicht darum, die jeweiligen Orte fotografisch für die Nachwelt zu erhalten. Eine gute Einführung in die Vielfalt des Geocachings bietet der entsprechende Wikipedia-Artikel.
urbEXPO und die UrbEx-Szene
Obwohl die Abkürzung UrbEx im Namen des Ausstellungskonzeptes urbEXPO vorkommt, ist die Verbindung der urbEXPO zur Szene der Urban Explorer wesentlich lockerer als es zunächst den Anschein hat. Die Differenzen zwischen der urbEXPO und der UrbEx-Szene wurden im Rahmen der urbEXPO 2012 deutlich, für die ursprünglich eine Fachkonferenz für Mitglieder der UrbEx-Szene geplant war. Bereits während der Einladungsphase stieß die urbEXPO im Allgemeinen und die Konferenz im Besonderen in den entsprechenden Internet-Foren auf Kritik und teilweise auf Ablehnung. Grundsätzlich hat sich gezeigt, dass die Foren-Szene jegliche Form der Öffentlichkeit scheut und zum anderen unter sich bleibt und kein Interesse an der Vernetzung untereinander hegt. Obwohl die urbEXPO-Konferenz letztendlich abgesagt wurde, sind während der urbEXPO 2012 viele neue und interessante Kontakte entstanden.
Zwar bewegen sich die ausstellenden Künstler der urbEXPO überwiegend auch in der Urban Explorer-Szene, aber sie sind auch daran interessiert, ihre Arbeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren. Aus dieser Erfahrung während der urbEXPO 2012 haben die Organisatoren der urbEXPO beschlossen, zukünftig keine szeneorientierten Veranstaltungen mehr anzubieten