Sehr geehrte Damen und Herren,
verehrte Künstlerinnen und Künstler,
liebe Roswitha Schmid, lieber Olaf Rauch,
auch ich möchte Sie recht herzlich im Namen der Stadt Bochum zum Besuch der urbEXPO 2017 einladen.
urbEXPO kennen und schätzen wir mittlerweile seit 2012; heute freuen wir uns auf die sechste Ausgabe insgesamt und bereits die zweite in den verlassenen Kellerräumen des Schlegel-Gebäudes. Bislang waren an allen Ausstellungen über 70 Fotografen und „Fotogräfinnen“ aus acht Nationen beteiligt.
Es ist eine der wenigen regelmäßig stattfindenden Fotografieausstellungen zu den Themen Lost Places und Ästhetik des Verfalls. Das Ausstellungsformat ist quasi ein Alleinstellungmerkmal für unsere Stadt, auf das wir alle stolz sein dürfen. Unsere Förderung ist hier gut angelegt.
Im Fokus dieser Ausstellung steht der Niedergang des Bergbaus. Das Ende der Kohleförderung in Deutschland wird definitiv im kommenden Jahr besiegelt sein. Bochum ist die Wiege des Bergbaus. Nicht umsonst befinden sich hier das größte Deutsche Bergbau-Museum Bochum als kulturelles Gedächtnis des Montanwesens sowie die bergbautechnische Fachhochschule Georg Agricola. Aber nicht nur im Ruhrgebiet, sondern auch in Frankreich, Polen, England oder im Saarland hinterlässt das Ende der Kohle seine Spuren.
Dieser Strukturwandel wird in Fotos festgehalten.
Die Folgen spiegeln sich nicht nur in öffentlichen Gebäuden – wie Kirchen, Klöster, Einrichtungen, Hotels – wieder, sondern hinterlassen auch sozialgeschichtliche Folgen wie Arbeitslosigkeit und Identitätsverlust. Es findet ein Wandel der Gesellschaft statt.
Das Ausstellungskonzept fordert einen verantwortungsvollen Umgang mit den Orten der Vergangenheit und ruft die historischen Wurzeln in Erinnerung. Dafür bin ich sehr dankbar.
Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern spannende und ermunternde Begegnungen bei der Ausstellung und den Künstlerinnen und Künstler sowie den Veranstaltern den größtmöglichen Erfolg!
Glückauf!
Bernhard Szafranek
(Leiter Kulturbüro der Stadt Bochum)